
Bindungsangst ist eine Traumafolge, welche die Art und Weise beeinflußt, wie wir Beziehungen führen. In der Fachliteratur wird das auch als Bindungstrauma bezeichnet.
Der Psychoanalytiker John Bowlby hat eine Bindungstheorie entwickelt, bei er er zwischen folgenden Bindungstypen unterscheidet:
Der sichere Bindungstyp
- Verfügt über eine hohe Resilienz.
- Führt stabile, vertrauensvolle Beziehungen.
- Ist emotional verfügbar.
- Hat ein Bedürfnis nach Nähe und kann diese zulassen.
- Gleichzeitig sind ihm Autonomie und das Setzen von Grenzen wichtig.
- Wuchs mit Bezugspersonen auf, die ihm ein gesundes Urvertrauen vermittelten.
Der ängstlich-vermeidende Bindungstyp
- Vermeidet Nähe
- Hat Bindungsängste
- Besitzt wenig emotionale Verfügbarkeit
- Zeichnet sich aus durch Mißtrauen
- Ist Einzelgänger*in
- Kann nicht gut Grenzen setzen.
Der ambivalente Bindungstyp
- Erlebt Beziehungen oft als verunsichernd und emotional aufwühlend.
- Sehnt sich stark nach Nähe, hat jedoch gleichzeitig Angst vor Zurückweisung.
- Ist emotional sehr präsent, aber oft schwer regulierbar.
- Grenzen setzen fällt schwer – sowohl die eigenen als auch die der anderen werden oft nicht klar wahrgenommen.
- Wuchs mit inkonsistenten Bezugspersonen auf, deren Verfügbarkeit nicht vorhersehbar war.
- Zeigt häufig eine hohe Sensibilität gegenüber Stimmungen und Reaktionen anderer.
- Erlebt innere Ambivalenz zwischen dem Wunsch nach Bindung und der Angst, nicht genug zu sein.
Der desorganisierte Bindungstyp
- Erlebt Beziehungen oft als widersprüchlich, überfordernd oder bedrohlich.
- Schwankt zwischen dem Wunsch nach Nähe und dem Impuls, sich zurückzuziehen.
- Hat Schwierigkeiten, Vertrauen zu entwickeln – sowohl zu anderen als auch zu sich selbst.
- Emotionale Reaktionen sind oft intensiv, unvorhersehbar oder schwer einzuordnen.
- Grenzen sind entweder diffus oder sehr rigide.
- Wuchs mit Bezugspersonen auf, die selbst Angst auslösten oder emotional nicht erreichbar waren.
- Bindung und Angst sind eng miteinander verknüpft – was zu innerer Zerrissenheit führt.
- Zeigt häufig Zeichen von Dissoziation, Überlebensstrategien und starker innerer Alarmbereitschaft.
Bindungstrauma heilen, Bindungsangst überwinden & Beziehungen verbessern mit NARM und Somatic Experiencing
NARM (neuroaffective relationship model) wurde von Laurence Heller entwickelt und richtet den Fokus auf adaptive Strategien, die zu einem Zeitpunkt in unserem Leben vielleicht mal überlebenswichtig waren, weil unsere Grundbedürfnisse nach Kontakt, Einstimmung, Vertrauen, Autonomie und Liebe & Sexualität nicht erfüllt wurden.
Somatic Experiencing dagegen setzt den Fokus auf das autonome Nervensystem, indem es dessen Selbstregulationsfähgkeit verbessert und Traumafolgen wie Freeze oder Flight Zustände auflöst und die Abgrenzungsfähigkeit verbessert – so daß Beziehungen sich wieder sicher anfühlen können.
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